TDIS ● Taipeh, Taiwan
Hochschule
National Chiao Tung University
Bauaufgabe
Baulückenschließung, Stadtbezirk Datong, Taipeh
Das Team
Das Team TDIS (Transdisciplinary Design Innovation Shop, dt. Transdisziplinäre Design- und Innovationswerkstatt) besteht aus Studierenden und Fakultätsmitgliedern unterschiedlicher Fachrichtungen. Beim Solar Decathlon Europe 2014 belegte das Team mit seinem Projekt "The Orchid House" den ersten Platz in den Disziplinen Stadtgestaltung, Verkehr und Realisierbarkeit, den zweiten Preis in der Disziplin Innovation und den dritten Preis in der Disziplin Energieeffizienz. Beim Solar Decathlon Middle East 2018 erzielte ihr Projekt "C.A.B." den 3. Preis in der Disziplin Kreative Lösung und den siebten Platz in der Gesamtwertung.
Das Projekt
Ebenso wie viele andere Nationen ist auch Taiwan mit gravierenden ökologischen und sozialen Problemen wie städtischen Wärmeinseln, städtischen Überschwemmungen und Luftverschmutzung konfrontiert. Gleichzeitig steht Taiwan vor ganz eigenen städtebaulichen Herausforderungen. Untersuchungen zeigen, dass der Lebenszyklus taiwanesischer Architektur lediglich 35 Jahre beträgt.
Taipeh, Taiwans bevölkerungsreichste Stadt, braucht dringend einen Prototyp als allgemeines Modell für die städtischen Reihenhäuser, die in den 1960er Jahren in Massenproduktion entstanden sind. Reihenhäuser oder sogenannte Ladenhäuser sind typische Gebäudetypen, die in Städten in Ostasien und Ostsüdasien zu finden sind. Sie sind in der Regel 4 bis 5 Stockwerke hoch und 3,6 bis 5,4 Meter breit und durch ein gemeinsames Treppenhaus mit jedem Stockwerk erschlossen.
Hier setzt das Team TDIS an. Mit ihrem Projekt „1 House for All" (dt. Ein Haus für Alle) präsentieren die Studierenden ein umweltfreundliches Konzept zur Nutzung der innerstädtischer Baulücken zwischen den Reihenhäusern. Ziel ist es, den vorhandenen Raum effizienter zu nutzen und das Wohnen für Menschen aller Altersgruppen bedürfnisgerecht und ansprechend zu gestalten. Das Designkonzept besticht durch drei zentrale Entwurfsprinzipien, mit denen das Team auf die Herausforderungen unserer Zeit reagiert.
Die Equality Skin versorgt das Gebäude mit Energie und soll so dazu beitragen, die Auswirkungen des Klimawandels und die Energiekrise zu bekämpfen. Dazu wird das gesamte Gebäude mit einer Wärmeschutzschicht versehen, die den Wärmetransport nach außen verringert und in der alle Versorgungseinrichtungen integriert sind. Durch eine Regenwassernutzanlage und Sonnenkollektoren erzeugt das Gebäude die benötigte Energie selbst.
Die Party Core Wall beinhaltet alle Wohn- und Erschließungsflächen und die Civic Plate bietet Gemeinschaftsflächen für Bewohner*innen und für die Nachbarschaft. Bei seinem Hausprototyp in Wuppertal verwendet das Team Fassadenbegrünung, eine PV- und Solarthermie-Anlage und eine dezentrale Wärmerückgewinnung sowie eine aktive Klimatisierung. Ein hoher Vorfertigungsgrad wird durch die Verwendung von CLT-Elementen erreicht. Zudem werden recycelte Baustoffe eingesetzt.