Solar Decathlon Europe 21/22

Sommerliches Raumklima

© M. Lichtmeß

Ein angenehmes Raumklima in Gebäuden zu erzielen erfordert große Anstrengungen bei der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Gebäuden. Der Grund dafür ist, dass an den meisten Orten der Welt die typischen Außenbedingungen mehr oder weniger weit von der thermischen Behaglichkeit entfernt sind, wie sie mit typischen Komforterwartungen verbunden sind. Andererseits ändern sich auch die Erwartungen der Menschen. Beispiele dafür sind der steigende Bedarf an Kühlung aufgrund des gestiegenen Einkommens in den wirtschaftlich schnell wachsenden Ländern der Welt und die Einführung von Klimaanlagen als Standard in privaten Fahrzeugen. Es ist eine aktuelle Aufgabe, den Energieverbrauch in Gebäuden zu reduzieren und gleichzeitig ein komfortables Innenraumklima zu schaffen. Das gilt ganz besonders für das sommerliche Raumklima unter Einwirkung des Klimawandels.

In den meisten Klimazonen steht die Temperatur im Mittelpunkt der thermischen Behaglichkeit. Die relative Feuchte gewinnt erst in Verbindung mit hohen Temperaturen an Bedeutung. Die Luftqualität wird typischerweise mit der Analyse der CO2-Konzentration behandelt. Das Thema hat eine große Relevanz in der Diskussion um Niedrigenergiegebäude aufgrund der erhöhten Luftdichtheit von Gebäudehüllen und der Auslegung von Ventilator gestützten Lüftungssystemen.

Der Innenraumkomfort wird im Rahmen des Solar Decathlon immer in einer eigenen Disziplin behandelt. Er ist mit einem Maximum von 100 Punkten verbunden und basiert vollständig auf Messdaten. Typischerweise werden dazu zwei Räume pro Haus beobachtet. Ab 2014 wird die thermische Behaglichkeit im Solar Decathlon Europe nach dem adaptiven thermischen Behaglichkeitsmodell auf Basis der DIN EN 15251:2012 bewertet.

Typischerweise befassen sich die Teams beim Solar Decathlon durch dynamische Gebäudesimulation bereits bei der Planung mit dem Innenraumkomfort. Im SDE 21/22 arbeiten alle Teams mit dem Ein-Zonen-Modellierungstool "SimRoom". Die Simulationsergebnisse werden mit den gemessenen Daten verglichen. SimRoom wurde von Markus Lichtmeß mit einem besonderen Fokus auf die Ausbildung von Architekt*innen und Ingenieur*innen entwickelt. Studierende erhalten eine kostenlose Version.

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