SAB ● Bangkok, Thailand

Team SAB besteht aus über 60 Studierenden der Fakultät für Architektur und der Fakultät für Ingenieurwissenschaften. Die Abkürzung „SAB“ ergibt sich aus den Anfangsbuchstaben der School of Architecture (dt. Fakultät für Architektur) der Universität Bangkok. Das Team arbeitet u.a. mit dem thailändischen Energieministerium sowie mit Partner*innen aus dem Bildungssektor und der Bauindustrie zusammen.

Bauen verursacht etwa 40 Prozent des weltweiten CO₂-Ausstoßes und mehr als 50 Prozent des Abfalls. Hier setzt das Team aus Bangkok mit ihrem Projekt "SAB adaptive living quarter" (dt. anpassungsfähiges Wohnen) an. Durch die Verwendung innovativer Recyclingmaterialien soll der Verbrauch von Ressourcen und Rohstoffen sowie das Abfallvolumen beim Bau verringert werden. Am Beispiel der Bandstraße in Wuppertal zeigt das Team eine klimafreundliche Lösung für das Schließen von Baulücken auf, die auf andere Städte übertragbar ist.

Das Team setzt auf vier zentrale Entwurfsprinzipien zur Optimierung des Komforts und des Raumklimas des Gebäudes.

• Passiver solarer Wärmegewinn
• Interner Wärmegewinn
• Sonnenschutz für die Fenster
• Tageslichtanalyse

Das Highlight des Entwurfs sind zwei innovative Recyclingmaterialien: ultrahocherhitzte Abfälle aus Milchkisten und Abfälle von Braugetreide aus der Bierherstellung mit guten thermischen Eigenschaften. Beides sind erschwingliche und weithin verfügbare Materialien, die neben Stahl, Faserzementplatten und Glas verwendet werden. Die Milchkartons, genauer gesagt das darin enthaltene Aluminium, werden für den Fußboden verwendet, und der Biertreber dient als Dämmung für das Dach.

Die Fassade des Gebäudes ist aus Isolierglas gefertigt. Der Wintergarten kann in den Übergangsjahreszeiten als Sonnenraum genutzt werden, um Energie zu sparen und den Komfort der Bewohner zu erhöhen. Eine Glastreppe öffnet den Blick vom Spielplatz auf den Garten hinter dem Haus. Vertikal angeordnete Lamellen sorgen für Sichtschutz in den Wohnungen und Sonnenschutz im Sommer. Die Photovoltaik-Module auf dem Dach sind im optimalen Winkel zur Wuppertaler Sonne ausgerichtet und versorgen das Haus mit Sonnenenergie.