RoofKIT ● Karlsruhe, Deutschland
Hochschule
Karlsruher Institut für Technologie
Bauaufgabe
Sanierung & Aufstockung, Café Ada, Wuppertal
Das Team
Team RoofKIT versteht sich als kollaborativer Thinktank. Es setzt sich aus Architekt*innen, Ingenieur*innen und Ökonom*innen unterschiedlicher Fachbereiche des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) unter der Leitung von Prof. Dirk E. Hebel und Prof. Andreas Wagner von der Fakultät für Architektur zusammen. Zum Team gehören zudem externe Expert*innen und Organisationen aus Baden-Württemberg wie das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, die Holzbau-Offensive BW, die Volkswohnung GmbH sowie Architektur- und Ingenieurbüros.
Das Projekt
Team RoofKIT entwickelt am Beispiel des Café ADA in Wuppertal eine städtebauliche Blaupause auf bisher ungenutzten Flächenressourcen der Städte: den Dachflächen. Ziel ist es die Stadt als soziale Fabrik, urbanes Rohstofflager und nachhaltigen Energieproduzenten zu verstehen. Die zentralen Gestaltungsgrundsätze des Projekts basieren auf den folgenden vier Säulen der Nachhaltigkeit.
Ökologie. Das Team versucht, 100% erneuerbare Energien für das Gebäude zu nutzen. Einerseits schließen sie Energiekreisläufe, indem sie Gebäuderückstände wie organische Abfälle und Abwässer zur Energie- und Wärmeerzeugung nutzen. Andererseits ernten sie Sonnenenergie auf allen möglichen Gebäudeflächen sowie durch zusätzlicheSolaranlagen im Hinterhof wie den Solarbaum. Diese Art des Kreislaufdenkens ist auch bei der Konstruktion selbst gefragt: Alle Verbindungen sind lösbar, ohne Verwendung von Klebstoffen und Verbundmaterialien.
Ökonomie. Die Nutzung vorgefertigter Holzmodule macht den Bauprozess schneller, effizienter und kostengünstiger. Flexible Grundrisse und ein Sharing-Economy-Konzept im gesamten Gebäude ermöglichen eine maximale Raumnutzung. Durch großzügige und multifunktional nutzbare Gemeinschaftsräume kann die Größe des privaten Raums pro Person ohne Abstriche in der Wohnqualität reduziert werden.
Soziales. Das Team strebt nach sozialer Gerechtigkeit, indem es barrierefreies Wohnen fördert und ein integratives Konzept der gemeinschaftlichen Nutzung von Räumen vorsieht. Dank der modularen Bauweise können sich die Wohnräume an die Bedürfnisse der Bewohner*innen anpassen und mit ihnen wachsen. Mit dem Konzept möchte RoofKIT einen sozialen Mix erzielen, der so bunt ist wie das Mirker Quartier selbst. Ihr Gebäude soll ein Ort für Menschen unterschiedlichen Alters und Einkommens sein, deren Zusammengehörigkeitsgefühl durch die Gemeinschaftsräume gestärkt wird.
Ästhetik. Team RoofKIT schlägt für das Café ADA, das u.a. als Treffpunkt für Tangotanz bekannt ist, eine dreigeschossige Aufstockung in Holzmodulbauweise vor. Hierbei sollen die zwei oberen Geschosse zu Wohnzwecken genutzt werden. Das darunterliegende Geschoss, in dem der Tanzsaal untergebraucht wird, ist leicht zurückgesetzt und hat eine hölzerne Tragkonstruktion. Durch Glaselemente, große Raumhöhen und eine umlaufende Freiterrasse wird der Tanzsaal in der Stadt sichtbar und die Bedeutung der Kunst und Kultur des Ortes unterstrichen. Im ersten Geschoss ersetzt ein Hotel den ehemaligen Standort des Tanzsaals.