Solar Decathlon goes Living Lab: 1. Living Lab NRW Forum der Bergischen Universität Wuppertal
Solar Decathlon goes Living Lab: 1. Living Lab NRW Forum der Bergischen Universität Wuppertal
In Wuppertal entsteht in den kommenden Monaten das Eventgelände für den Solar Decathlon Europe 21/22 (SDE 21/22). Der internationale Hochschulwettbewerb für nachhaltiges Bauen und Wohnen in der Stadt wird von der Bergischen Universität Wuppertal organisiert. Ab Oktober 2021 und bis einschließlich Juni 2022 hat die Universität die Flächen nördlich der Nordbahntrasse gepachtet. Diese Flächen werden von der Utopiastadt gGmbH, der Alten Feuerwache gGmbH und der Renaissance Immobilien und Beteiligungen AG zur Verfügung gestellt.
Damit die vorbereitenden Arbeiten beginnen können, wurden die Flächen geräumt: So haben im August und September die Utopist*innen, mit viel ehrenamtlichem Engagement, bereits Stück für Stück die Utopiastadt Campus Raumstation mit Fahrradverleih, Kaffeerösterei und Farmbox, die Außenlagerflächen und den Biergarten zurückgebaut. Auch das Dach der Stadt hat ihr Festivalgelände wieder geräumt.
Die Vorbereitungen beginnen nun auf dem westlichen Teil der Fläche: Im Zuge der Vorbereitung muss dort zum Beispiel Infrastruktur geschaffen werden. Dazu gehören u.a. Frisch- und Abwasser, Strom und Glasfaser. Auch die Beschaffenheit des Bodens wird geprüft. Dieser muss, wenn nötig, teilweise ausgetauscht und nachverdichtet werden, damit er nicht nachgibt, wenn die Teams 2022 ihre Häuser bauen. Für die Veranstaltung werden Wege und ein attraktives Außengelände angelegt. Die baulichen Vorbereitungen rund um den Solar Decathlon werden vom Planungsbüro Kremer & Partner koordiniert.
Um die Sicherheit auf der Baustelle zu gewährleisten, wurde der nördliche Teil der Flächen bereits mit einem Bauzaun abgesperrt. Ob die Flächen im Herbst und Winter teilweise noch einmal geöffnet werden können, wird momentan noch geklärt. “Wir streben eine temporäre Öffnung von Teilen der Flächen an. Damit möchten wir den Wuppertaler*innen auch während der Bauphase den Zugang ermöglichen, sofern es Sicherheit und Bauablauf zulassen. Der Solar Decathlon steht für nachhaltige soziale Städte – dazu gehören auch wichtige öffentliche Flächen wie an der Trasse”, betont Dr. Daniel Lorberg, Direktor des SDE 21/22.
Die Flächen sind auch über die Pandemie hinaus wichtige Aufenthaltsflächen für das Quartier. “Genau deshalb haben wir große Teile der Flächen ja ursprünglich gesichert. Sie bleiben auch nach dem SDE eine Experimentierflächen für das Quartier, für Initiativen, für urbane Produktion, Kunst, Musik und Gesellschaft. Die nächsten 9 Monate stehen im Zeichen der Experimente rund um den Solar Decathlon”, sagt Christian Hampe, Geschäftsführer der Utopiastadt gGmbH.
Weitere Flächen werden von der Alten Feuerwache Wuppertal und der Renaissance Immobilien und Beteiligungen AG zur Verfügung gestellt. “Mit der Bereitstellung unserer Fläche an der Nordbahntrasse unterstützt die Alte Feuerwache Wuppertal sehr gerne den Solar Decathlon. Wir freuen uns, dass wir in Verbindung mit diesem Event viele Freizeit- und Bildungsangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zusätzlich anbieten können. Wir hoffen, dass somit alle Menschen aus dem Mirker Quartier von dieser einzigartigen Veranstaltung profitieren”, sagt Joachim Heiß, Geschäftsführer der Alten Feuerwache gGmbH.
Auch Christian Baierl, Vorstand der Renaissance Immobilien und Beteiligungen AG, fördert die Austragung des Events in der Mirke: “Der bisherige Eigentümer der Nordflächen wollte das Grundstück zum 31.12.2020 verkaufen. Damit hätte das Grundstück nicht mehr zur Verfügung gestanden und der gesamte Solar Decathlon wäre gefährdet gewesen. Daher hat mich die Stadt Wuppertal mit Herrn Prof. Uwe Schneidewind gebeten dieses Grundstück zu kaufen. Das habe ich gemacht und freue mich ganz besonders, dieses großartige Projekt mit der kostenlosen Überlassung meiner Grundstücksflächen zu unterstützen.”
Dass der Solar Decathlon in 2022 an diesem Ort stattfindet, ist kein Zufall: Dem Event ging ein Ideenwettbewerb im Rahmen der Förderinitiative »EnEff.Gebäude.2050« voraus, in dem das Team um die Bergische Universität Wuppertal, die Stadt Wuppertal, das Wuppertal Institut, Utopiastadt, die Neue Effizienz und die damals noch existierende Wuppertaler Quartiersentwicklungsgesellschaft für ihren Vorschlag »Solar Decathlon goes Urban« mit einem ersten Platz ausgezeichnet wurde. Dieser Vorschlag war in der Folge die Grundlage für den SDE 21/22 in Wuppertal, für den die Bergische Universität Wuppertal die Förderung einwerben und sich anschließend bei dem internationalen Wettbewerb um die Austragung durchsetzen konnte.