X4S ● Biberach, Deutschland

Das interdisziplinäre Team X4S (Extension for Sustainability, dt. Erweiterung für Nachhaltigkeit) setzt sich aus Energie- und Bauingenieur*innen, Projektmanager*innen sowie Architekt*innen der Hochschule Biberach zusammen. Die Studierenden arbeiten gemeinsam mit Professor*innen. Zusätzlich bringen verschiedene Institute der Hochschule Biberach ihre Fachexpertise und Forschungsansätze in das Projekt ein. Dazu gehören das Institut für Holzbau, das Institutszentrum für Angewandte Forschung, das Institut für Bildungstransfer sowie die Stabstelle Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Um zusätzlichen städtischen Wohnraum zu schaffen ohne dabei weitere Flächen zu versiegeln, hat Team X4S ein Konzept zur Erweiterung des Café Ada in Wuppertal um vier Wohn- und Arbeitsgeschosse entwickelt. Ziel ist es, mit neuen Innovationen die CO2⁠-Emissionen von Gebäuden in Städten drastisch zu senken und gleichzeitig das soziokulturelle Umfeld zu erhalten oder zu verbessern.

Der Entwurf von Team X4S adressiert Bewohner*innen, die an sozialer Teilhabe interessiert sind. Mit Wohnungen unterschiedlicher Größen bietet die Aufstockung Wohnraum für den wachsenden Bedarf an Ein- oder Zweipersonenhaushalten sowie für Familien von bis zu vier Personen. Kerngedanke bei der Entwicklung der Grundrisse ist dabei die Reduktion der privaten Grundflächen, die mit einem großzügigen Angebot an Gemeinschaftsräumen zur flexiblen Nutzung – z.B. für Co-Working und Urban Gardening – ergänzt werden. Auf diese Weise werden die CO2-Emissionen reduziert und die Gemeinschaft gefördert.

Für eine kostengünstige und schnelle Bauweise setzt das Team auf Massivholzkonstruktionen. Die Bauteile sind trennbar und wiederverwendbar. Ein hoher Vorfertigungsgrad ermöglicht kurze Bauzeiten und reduziert die Umweltbelastungen. Desweiteren bietet der Massivholzbau einen hohen Brand- und Schallschutz, was bei mehrgeschossigen Gebäudeaufstockungen wichtig ist.

Eine für solare Gewinne optimierte Gebäudehülle im Passivhausstandard soll den Energieverbrauch in den neuen Obergeschossen minimieren. Die Außenfassade trägt ebenso wie das Dach aktiv zur Erzeugung von Wärme und Strom bei. Dafür werden Photovoltaikmodule sowie kombinierte Solarthermie- und Photovoltaikelemente (PVT-Module) in die Gebäudehülle integriert. Neue Speichersysteme ermöglichen hierbei einen hohen Grad an Autarkie. Ein intelligentes Gebäude-Managementsystem übernimmt die Betriebsführung der gesamten Haustechnik, was den netzverträglichen Gebäudebetrieb unterstützt.

Der Außenbereich des Café ADA wird nachhaltig in die Stadt integriert und beeinflusst das städtische Verkehrswesen auf positive Weise. Durch CarSharing-Angebote werden private Parkplätze auf ein Minimum reduziert, um Grünflächen und Erholungsräume zu schaffen. Ein Mobility Hub (Mobilitätsstation) auf dem Grundstück beinhaltet eine kleine DIY-Werkstatt, einen Fahrradverleih sowie Ladestationen für E-Autos und E-Fahrräder.