Lungs of the City ● Pécs, Ungarn

"Wir hauchen unseren Städten wieder Leben ein" ist das Motto des ungarischen Teams Lungs of the City (dt. die Lunge der Stadt). Das multidisziplinäre Team besteht aus 72 Studierenden, Doktorand*innen und Dozent*innen aus zehn Ländern und zwölf Fachbereichen der Universität Pécs. Ein vorheriges Team der Universität hat bereits am Solar Decathlon Europe 2019 in Szentendre, Ungarn, teilgenommen.

Das Team Lungs of the City macht auf die Probleme ungarischer Innenstädte aufmerksam und stellt am Beispiel der Stadt Pécs im Süden Ungarns Lösungen für die urbane Transformation vor. Hierzu nimmt sich das Team den Baulücken zwischen den Wohn- und Betriebsgebäuden der Stadt an. Obwohl gerade Baulücken viel Potenzial für Nachverdichtung bieten, liegen diese Grundstücke in Pécs bislang brach und stören das städtebauliche Gesamtbild.

Das möchte Lungs of the City ändern, indem sie die Baulücken schließen und dynamische und gesunde Lebensräume schaffen. Ihr Projekt heißt Re Greened Blocks (dt. Neu begrünte Blöcke), abgekürzt RGB-Projekt.

RGB-Projekt = + grüne Energie - Emissionen x Gemeinschaft

Das Team hat eine Übergangszone zwischen dem beheizten Bereich und dem Außenbereich des Gebäudes entworfen. Diese soll im Winter Wärmeverluste vermeiden und im Sommer die Hitze draußen halten, was den Bedarf an mechanischen Kühlsystemen verringert. Um die Nutzung passiver Energie zu fördern, nutzt das Gebäude die natürliche Umgebung zur Deckung des Energiebedarfs. Dies geschieht durch extensive Begrünung, die Verwendung nachhaltiger und intelligenter Materialien und die Nutzbarmachung der Sonnenenergie. Die Begrünung von Dach und Fassade unterstützt die Gebäudekühlung.

Das Gebäude ist kompakt und luftdicht, um die Oberfläche zu reduzieren und Wärmeverluste in den Wintermonaten zu vermeiden. Sonnenkollektoren auf dem Dach und an der Fassade ermöglichen die Nutzung der Sonnenenergie, wodurch der Gesamtenergieverbrauch des Gebäudes gesenkt wird. Von der Straße aus wirkt die begrünte Fassade wie eine Filterzone, die die in das Gebäude eindringende Luft von Staub und Schmutz befreit. Die Begrünung trägt auch zur Verringerung des Lärmpegels bei, gleicht die Feuchtigkeit aus und bietet einen kleinen Lebensraum für heimische Organismen.

Durch die Verwendung von recycelten, erneuerten und natürlichen Materialien in einer Vielzahl von Gestaltungselementen, sowohl im Inneren als auch im Äußeren des Gebäudes, kann die Menge an Energie und neuen Ressourcen reduziert werden. Der Kern des Gebäudes enthält flexible Räume für die gemeinschaftliche Nutzung. Eine Dachterrasse und ein Garten fördern die Interaktion innerhalb des Wohnraums. Der Garten ist ein multifunktionaler Gemeinschaftsraum, der für Meditation, Lebensmittelanbau, Kunst, Freizeitaktivitäten und als Kinderspielplatz genutzt werden kann.