Integration von Solarsystemen in die Architektur
Seit Beginn des Wettbewerbs ist die funktionale und gestalterische Integration von Solarsystemen in die Architektur ein zentrales Thema. Photovoltaikanlagen sind ein Pflichtbestandteil aller Häuser, solarthermische Anlagen kommen bei vielen Gebäuden zum Einsatz. Mit dem Ziel von Null- oder Plusenergiegebäuden sind vergleichsweise große Anlagen verbunden, die oft auch Fassaden belegen. Mehr als bei Dächern sind Fragen der Verschattung und der Konflikte mit anderen Fassadenbauteilen wie Fenstern oder Balkonen zu bearbeiten. Damit nimmt der Wettbewerb eine Vorreiterrolle für die Praxis der Integration von Solaranlagen beim Neubau und beim Bauen im Bestand ein.
Ganz wesentliches Merkmale bei der Integration ist das Maß der Sichtbarkeit der Solarsysteme: Wenig sichtbare Anlage auf flachen oder schwach geneigten Dächern erlauben oft den Einsatz kostengünstiger Standardsysteme. Größere Sichtbarkeit wie beispielsweise an Steildächern aber insbesondere an Fassaden steigern den Bedarf an architektonischer Integration und Detaillierung bis hin zu objektspezifischen, individuellen Produkten.
- Geometrie: Hier geht es um die Vermittlung zwischen den Formaten von PV-Modulen oder Kollektoren und den Formaten anderer Bauteile innerhalb der gleichen Flächen, also z. B. Dachschindeln oder Dachflächenfenster.
- Materialität: Die meisten Solarsysteme besitzen eine gläserne Haut und wirken daher, schon durch ihre Materialität, anders als viele übliche Fassadenoberflächen aus Holz, Stein oder Metall.
- Farbe: Solaranlagen erscheinen dunkel, da es ihre Aufgabe ist, die Solarstrahlung zu absorbieren. Dunkle Fassaden sind eher selten als üblich. Bei Dächern sind die farblichen Anpassungen einfacher, da vielerorts auch dunkle Dächer eingeführt sind.
- Detailierung: Bei näheren Hinschauen insbesondere an Fassaden werden Profilmaterialien und Halterungen sichtbar und wesentlich für das gesamte Erscheinungsbild.
Aufgrund der besonderen Bedeutung gibt es beim SDE 21/22 in einen Sonderpreis für das Thema. Der Preis wird von der Internationalen Energieagentur IEA und der International Solar Energy Society (ISES) vergeben.